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aus dem Gemeinderat
Die massiven Proteste der Bevölkerung
wegen der befürchteten Lärmbelästigung durch den geplanten
Militärschießstand südlich des Kalterer Sees haben doch etwas
bewirkt. Der neue Schießstand wird nun, wie
bereits berichtet, eingehaust, mit Erde bedeckt und bepflanzt.
Das Projekt dazu wurde bei der letzten Gemeinderatssitzung
vorgestellt. Das ist Anlass genug, dass die Kalterer Verwaltung
diesem Projekt nicht mehr so skeptisch gegenübersteht. Wie wir aber
vom beauftragten
Planungstechniker erfahren haben, gewährleistet der knapp 150 Meter
lange und großteils unterirdische Schießstand, aber dennoch keine
absolute Lärmdämmung. Laut derzeit vorliegenden Informationen wird
der Lärm bis auf ungefähr 25 Prozent reduziert.
Abgesehen von der noch bleibenden
Lärmbelästigung zweifeln wir auch an der Sinnhaftigkeit der
geschätzten Ausgaben von 4 Millionen Euro für einen
Militärschießstand und dessen Bau in einem Naturschutzgebiet.
Anders verlief es bei der Verbauung des
Tumortals durch die geplante Betongalerie. Wir haben darüber schon
oft im Gemeindeblatt berichtet. Seit Jahren läuft schon die von uns
immer wieder angeprangerte Verbreiterung und Begradigung der
Mendelpassstraße. Der einzig noch erhaltene historische
Straßenabschnitt ist die Strecke durch das Tumortal. Dieses letzte
Teilstück muss auch aus unserer Sicht wegen bestehender
Gefahrenquellen dringend saniert werden. Leider hat man sich
dabei auf eine sehr landschaftszerstörende Lösung geeinigt. Dennoch
hatten wir vor einigen Jahren erreicht, dass der betreffende
historische Straßenabschnitt in die Liste der schützenswerten
Ensembles Kaltern aufgenommen wird. Dies hat bis heute gewährleistet,
dass nur ein landschaftsschonender Eingriff möglich gewesen wäre.
Der Gemeinderat von Kaltern hat nun mehrheitlich, auf Druck der
Landesregierung, beschlossen diesen Schutz aufzuheben.
Trotz der massiven Proteste von Umweltverbänden,
Heimatpflegevereinen und den
Oppositionsparteien im Gemeinderat ist der landschaftlich
zerstörerischen Verbauung des Tumortales nun Tür und Tor geöffnet.
Frohe Ostern!
Harald Weis – Irene Hell
– Heidi Egger