21. August 2013

Gemeindeblatt-Artikel 23.August 2013


Gondeln für Kaltern, Tretboote für Venedig?


Die Entwicklung einer Gesellschaft und ihr Wohlstand hängen nicht unwesentlich von einer gesunden Wirtschaft ab. Darum sind in jedem sozialen Gefüge Wirtschaftsinitiativen grundsätzlich willkommen: Sie schaffen Arbeitsplätze und beeinflussen den Markt positiv. Eigentlich gibt es für das Unternehmertum nur die Grenze der allgemeinen Moralvorstellungen und unseres Erachtens des guten Geschmacks. Und genau über diesen, kann man im Bezug auf die venezianische Gondel auf dem Kalterer See, streiten. Besonders heutzutage, wo Nischenprodukte und regionale Kreisläufe auch von den Wirtschaftstreibenden groß hervorgehoben werden und die Globalisierung als Feind jedes wirtschaftlichen Wachstums für kleine und mittlere Betriebe angeprangert wird, sollten unternehmerische Privatinitiativen diese Grundsätze berücksichtigen.
Unser See hat ganz andere Probleme, die in ihrer Vielfalt immer noch nicht einer Lösung zugeführt werden konnten. Im Gegenzug zu den allseits bekannten Problemen der Versandung, der zeitweiligen Verschmutzung, der Haftungsfrage bei Unfällen im Wasser und am Strand, dem Nichtgewähren des freien, unentgeltlichen Zugangs zum See rund um die Uhr, der Reduzierung des Badebereiches (im wärmsten Alpen-Badesse Europas) sollen wir jetzt als Attraktion eine originale venezianische Gondel buchen können. Offensichtlich will man uns verschaukeln.
Bislang waren die Weltmeister im Kopieren in China und Japan zu suchen, jetzt hat sich ein  hiesiger privater Unternehmer dazu gesellt. Lassen wir doch die Gondeln in Venedig und machen wir aus unserem wärmsten Alpensee ein uneingeschränktes Badevergnügen mit einem der Seegröße angepassten Wassersportangebot in dieser einzigartigen Reben- und Obstlandschaft (dort wo keine Hagelnetze angebracht sind).
Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger

Articolo notiziario comunale 23 agosto 2013


Gondole per Caldaro e pedalò per Venezia?


Lo sviluppo di una società e il suo benessere dipendono in modo essenziale da un’economia sana. Perciò nelle sue strutture sono sempre benviste iniziative economiche: creano posti di lavoro e influiscono positivamente il mercato. In realtà per l’imprenditoria vale solo il limite dei canoni etici generali e, secondo noi, del buon gusto. E proprio questo, sempre secondo il nostro parere, con la gondola sul lago di Caldaro è discutibile. Soprattutto oggigiorno, quando anche i big dell’economia evidenziano l’importanza dei prodotti di nicchia e dei cicli di produzione regionale e la globalizzazione è il nemico di ogni crescita economica per le piccole e medie imprese le iniziative private dovrebbero rispettare queste massime.
Il nostro lago ha ben altri problemi, che nella loro vastità non hanno ancora trovato risposte. Anzi oltre ai problemi ben noti come l’insabbiamento, l’inquinamento temporaneo, la questione della responsabilità in caso di incidente nell’acqua e in spiaggia, la non concessione di un accesso libero gratuito h24, la riduzione dell’area per bagnanti (nel lago balenabile alpino più caldo d’Europa) potremmo ora, come attrazione, prenotare una gondola veneziana originale. Evidentemente vogliono dondolarci.
Finora si trovavano i campioni del mondo nel copiare in Cina e Giappone ai quali ora si aggiunge un impresario locale. Lasciamo le gondole e Venezia e facciamo del lago alpino più caldo un luogo di svago per nuotare con un’offerta di sport acquatici misurati alle dimensioni del lago in questo paesaggio unico circondato da vigneti e frutteti (dove non ci sono i teli antigrandine).

Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger

14. August 2013

Gemeindeblatt-Artikel 16.August 2013


Referendum gegen das SVP-Gesetz zur Bürgerbeteiligung


Anfang Juni hat die SVP ein Gesetz zur „Bürgerbeteiligung“ durchgeboxt. Nachdem im Jahre 2009 die Volksabstimmung zur Direkten Demokratie knapp gescheitert ist, wollte die Mehrheitspartei nun, kurz vor Ende der Legislaturperiode, noch mal kräftig Gas geben. Was im ersten Moment recht gut klingt, nämlich die Abschaffung des Beteiligungsquorums, ist bei näherer Betrachtung nichts als Verhinderung einer realen Mitbestimmung. So ist eine doppelte Unterschriftensammlung vorgesehen: Zuerst müssen in sechs Monaten 8000 Unterschriften gesammelt werden, damit eine Volksabstimmung überhaupt eingeleitet werden kann. Dann braucht es nochmals 26.000 Unterschriften, die in nur zwei Monaten gesammelt werden müssen! Die gesamte Prozedur kann sich u.U. über vier Jahre hinziehen. Das Gesetz wurde von der SVP im Alleingang durchgeboxt, die gesamte Opposition und der Koalitionspartner Partito Democratico waren dagegen.
Die Initiative für mehr Demokratie, unterstützt von über 30 Organisationen, ist aktiv und sammelt Unterschriften. Mit 8000 Unterschriften könnte Anfang 2014 ein Referendum abgehalten werden, um dieses Gesetz zu kippen. Gleichzeitig sammelt man 8000 Unterschriften für eine Bürgerinitiative, um den Gesetzesvorschlag der Initiative für mehr Demokratie in den Landtag zu bringen.
Viele haben die Unterschriftensammlung am Kalterer Marktplatz genutzt. Wer diese versäumt hat, kann bis 13. September im Gemeindeamt, nach Vorlage eines gültigen Ausweises oder Führerscheins, die zwei Listen unterschreiben: Ablehnung des SVP-Gesetzes und Abhaltung einer Volksbefragung, um wirkliche direkte Demokratie zu ermöglichen.
Für den 7. September Vormittag ist geplant, dass die parteiunabhängige Initiative für mehr Demokratie nochmals einen Stand am Marktplatz für die Leistung Ihrer Unterschrift für mehr Demokratie und Mitsprache in Südtirol organisiert.

Heidi Egger - Irene Hell – Harald Weis

Articolo notiziario comunale 16 agosto 2013


Referendum contro la legge SVP sulla partecipazione dei cittadini


Inizio giugno la SVP ha fatto approvare una legge sulla partecipazione civica. Visto che nel 2009 il referendum sulla democrazia diretta è fallita a malapena il partito di maggioranza poco prima di fine legislatura vuole mostrare la sua forza. Quello che a prima vista sembra una buona soluzione, cioè l’abolizione del quorum di partecipazione, a seconda vista si rivela come impedimento di una partecipazione concreta. Sono previste due raccolte di firme: prima devono essere raccolte 8000 firme solo per iniziare un procedimento per un referendum. Poi servono altri 26.000 firme che devono essere raccolte entro soli due mesi! L’intero procedimento potrà durare fino a quattro anni. La legge é stata voluta solamente dall’SVP, tutta l’opposizione e anche il partner di coalizione, il Partito democratico si sono espressi contro.
L’iniziativa per più Democrazia, sostenuta di oltre 30 organizzazioni, si è attivata e raccoglie firme. Con 8000 sottoscrizioni inizio del 2014 potrebbe essere indetto un referendum, per togliere questa legge. Contemporaneamente si raccolgono altre 8000 firme per portare in Consiglio provinciale con un’iniziativa popolare la proposta di legge dell’iniziativa per più democrazia.
In tanti hanno colto l’occasione in piazza principale a Caldaro per apporre le loro firme. Chi lo vuole ancora fare, può presentarsi in municipio fino al 13 settembre munito di carta d’identità o patente di guida e firmare le due liste: diniego della legge SVP e indizione di un referendum per permettere una democrazia diretta concreta.
Per il 7 settembre mattino è in programma un ulteriore raccolta di firme in piazza principale da parte dell’iniziativa per più democrazia e partecipazione in Sudtirolo.

Heidi Egger - Irene Hell – Harald Weis

Gemeindeblatt-Artikel 9.August 2013

Ein kleines Tier mit großem Einfluss


Kurz vor „Ferragosto“, dem traditionellen Mitsommerfeiertag, geht auch die Gemeindepolitik in die Sommerpause und wie nun schon seit Jahren üblich entfällt die Augustsitzung des Gemeinderates. Ein Grund mehr unseren Artikel einem Thema zu widmen, dass nicht direkt mit Gemeindepolitik zu tun hat, aber dennoch weitreichende Folgen für uns alle hat: das Bienensterben.
Die Biene ist verantwortlich für einen Großteil unserer Nahrungsmittelproduktion! Ohne die Insektenbestäubung gäbe es einen enormen Rückgang im Obst- und Gemüsebau. Vor allem bei der Apfelproduktion gäbe es bedeutende Ausfälle.
Dennoch denken viele von uns nicht an diese Zusammenhänge, wenn sie eine Biene sehen. Neben dem Schwein und dem Rind ist sie nämlich das drittwichtigste Nutztier in Europa. Doch die Bienen sind seit einiger Zeit arg bedroht: einerseits durch monotone Agrarlandschaften, andererseits durch neue Krankheiten und den Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Herbiziden in der Landwirtschaft. Wissenschaftliche Studien belegen seit längerem den direkten Zusammenhang zwischen dem vermehrten Chemieeinsatz und dem Bienensterben. Dabei sind es nicht nur Insektizide sondern auch Pilzbekämpfungsmittel, die den Bienen stark zu schaffen machen. Die Sterberate liegt in Europa zur Zeit doppelt so hoch als normal. Die Europäische Union hat nun auf Druck auf diese Situation reagiert und verschiedene Pflanzenschutzmittel für zwei Jahre verboten. Dennoch gehen solche Maßnahmen viel zu wenig weit.

In Südtirol sieht die Lage nicht anders aus. Obwohl hier jeder zehnte Apfel Europas wächst, nehmen auch bei uns die von Imkern betreuten Bienenvölker kontinuierlich ab. Dies gilt auch bei den Wildbienen.
Der Wohlstand unserer Gemeinde hängt großteils mit dem Obstanbau zusammen und fußt, ohne dass wir uns dessen richtig bewusst werden, auf der „Arbeit“ der kleinen Bienen. Daran sollten wir immer denken, wenn wir einen Biene sehen.

Harald Weis – Irene Hell – Heidi Egger

Articolo notiziario comunale 9 agosto 2013

Un animaletto con grande effetto


Poco prima di ferragosto, la festa tradizionale di mezza estate, anche la politica locale va in vacanza e perciò, come di consuetudine da anni, salta la seduta consiliare di agosto. Un motivo in più per dedicare il nostro articolo ad un argomento che non riguarda direttamente la politica comunale ma che comunque produce degli effetti notevoli a tutti noi: la moria delle api.
L'ape garantisce gran parte della nostra produzione di alimenti! Una mancata impollinazione comporterebbe una diminuzione drastica della produzione di frutta e verdura. Soprattutto la produzione di mele subirebbe notevoli perdite.
Tuttavia in tanti non pensiamo a questi cicli vedendo un'ape. Dopo il maiale e il bovino, l'ape è al terzo posto degli animali utili in Europa. Ma le api da un po' di tempo sono in pericolo: da una parte dai fondi agrari monotoni, dall'altra da malattie nuove e dall'impiego di insetticida, pesticida ed erbicida nell'agricoltura.
Studi scientifici comprovano da tempo il nesso diretto tra un maggiore impiego di chimica e la moria delle api. E non sono solo gli insetticida che attaccano le api ma anche i funghicida. Il tasso di mortalità delle api in Europa è doppio a quello normale. L'Unione europea adesso ha reagito a questa situazione e vietato diversi fitofarmaci per due anni. Questi provvedimenti però non bastano.
In Sudtirolo la situazione è la stessa: benché qui viene prodotta ogni decima mela europea, i popoli di api diminuiscono in continuazione, anche quelli delle api selvagge.
Il benessere del nostro comune in gran parte dipende anche dalla produzione di frutta e si basa, senza che ce ne rendiamo conto, anche sul lavoro della piccola ape. Ne dovremmo riflettere quando vediamo un ape.
Irene Hell – Heidi Egger – Harald Weis