Ein Rücktritt und seine Folgen
Der Rücktritt des Referenten Helmuth Ambach – in den Medien
verkündet, dann wieder zurückgenommen, ist seit der letzten Ratssitzung Fakt.
Da Ambach nicht nur als Referent, sondern auch als Mitglied des Rates
zurücktrat, rückte an seiner Stelle der erste Nichtgewählte der SVP, Herbert
Morandell nach.
Die große Frage war nun, ob ein Nachfolger für den
scheidenden Referenten gesucht werden sollte oder nicht. Nachdem man aufgrund
der finanziellen Situation der Gemeinde in den verschiedensten Bereichen zu
teils schmerzhaften Sparmaßnamen gezwungen ist, konnte man sich hier dem
Argument der Kosteneinsparung nicht verschließen. Das Bestreben der
Bürgermeisterin, mittels einer Änderung der Gemeindesatzung die Anzahl der
Referenten von sechs auf fünf zu reduzieren und die Kompetenzen des scheidenden
Referenten zu verteilen, stieß nicht bei allen auf Zustimmung. Vor allem der
frühere Finanz- und Kulturreferent Arnold von Stefenelli, dem die
„soziallastige Kräfteverteilung“ ein Dorn im Auge zu sein scheint, sah in der
Verkleinerung des Ausschusses eine nicht zu rechtfertigende Schwächung des
Wirtschaftsflügels und eine Verzerrung des Wählerwillens. Interessant war die
Begründung, dass es verständlich wäre, wenn die Opposition dies fordern würde,
da eine Verkleinerung die Mehrheit schwächt. Im Originalton lautete dies so:
„Wenn die Opposition für etwas ist, schadet dies der Mehrheit!“
Der Kalterer Gemeinderat scheint seit der letzten Sitzung
nur mehr aus Opposition zu bestehen, denn von 18 Anwesenden stimmten 17 für die
Verkleinerung des Ausschusses.
Und wer meint, die Übernahme zusätzlicher Kompetenzen durch
die anderen Referenten wäre viel verlangt, sei daran erinnert, dass mit der
nächsten Amtsperiode der Gemeinderat auf 18 und der Ausschuss auf vier
Mitglieder (plus BürgermeisterIn) verkleinert werden. Weniger an Arbeit wird’s
nicht mehr!
Heidi Egger - Irene Hell
- Harald Weis