Wir alle waren in den letzten Wochen in unserer Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Kaum jemand von uns hat Vergleichbares je erlebt. Einen derartigen Stillstand des motorisierten Verkehrs konnte sich niemand vorstellen: Leere Straßen, wenige LKW’s auf der Autobahn, keine Flugzeuge mehr am Himmel.
Aber nicht nur die Motoren, sondern auch die
Menschen saßen fest. Dies hieß Beeinträchtigung oder sogar Verlust der Arbeit
und des Einkommens, kaum Besuche von Verwandten und Freunden, wenig
Möglichkeiten die Freizeit wie gewohnt zu genießen. Zum Glück ist das
Schlimmste überwunden und mit viel Vorsicht und Verantwortung dürfen wir wieder
langsam zurück ins gewohnte Leben.
Aber können wir von den letzten Wochen auch
etwas lernen und mitnehmen? Ganz sicher für unsere Mobilität. Wir haben
gesehen, dass man vielfach auch von zuhause aus arbeiten kann, dass die nähere
Umgebung auch schöne Plätzchen zu bieten hat und dass man das Wichtigste auch
im eigenen Dorf kaufen kann und man nicht z. B. wegen ein paar Schrauben zum
Baumarkt in die Stadt fahren muss.
Einige Gemeinden haben die Zeichen der Zeit
erkannt und schränken den motorisierten Verkehr ein. Sie schaffen damit mehr
Platz für Begegnung und zum Verweilen von Menschen. Leider noch nicht so in
Kaltern. Die Fußgängerzone bleibt vorerst aufgehoben. Wir dürfen wieder mit dem
Auto ins Dorf fahren, um schneller unsere Einkäufe erledigen zu können, aber
auch um schneller das Dorf wieder zu verlassen. Ist das die Botschaft an die
einheimische Bevölkerung?
Wolfgang Oberparleiter – Marlene Pernstich