16. Juli 2017

Am 17. Juli tagt der Gemeinderat

und dann geht’s in die Sommerpause. Wir nützen die Gelegenheit um Genaueres über die Haltung der Bürgermeisterin und ihrer Referenten zur Flüchtlingsfrage in Erfahrung zu bringen. Wollen die VolksvertreterInnen Kalterns wirklich das Risiko eingehen, vom Staat und vom Land bestraft zu werden, weil sie sich nicht am SPRAR-Programm (Sistema di protezione per richiedenti asilo e rifugiati) beteiligen? Wollen sie wirklich finanzielle Einbußen hinnehmen und möglicherweise Asylbeantragende zugeordnet bekommen, ohne direkte Einflussnahme? Oder konnten unsere Entscheidungsträger in der Zwischenzeit vom Landeshauptmann beruhigende Zusagen erhalten?

Wir erwarten uns von der Mehrheit eine sachliche Diskussion und klare Antworten auf unsere Fragen. In der Junisitzung des Rates erlebten wir von Seiten eines Wirtschaftsvertreters im Ausschuss zu diesem Thema vor Allem persönliche und unqualifizierte Attacken im Sinne, „wenn wir für Flüchtlinge seien, sollen wir diese doch selber in unsere Wohnungen aufnehmen“. Solche Aussagen sind Hohn und Spott und ignorieren jede demokratische Grundregel.
Ein Projekt, das wir immer wieder durchleuchten, ist die Anbindung an Bozen mit Öffis. Nicht nur der voreilige Bozner Bürgermeister, der die Überetscher PKW-Pendler aussperren will, sondern auch das andauernde Hin und Her beim Um- und Neubau von Kreisverkehren am Nordeingang Kalterns veranlasst uns, eine Idee zu einem gesamtheitlichen Mobilitätskonzept, welches alle Verkehrsteilnehmer innerhalb der Gemeinde und dem gesamten Überetsch einbinden soll, zur Diskussion zu stellen. Es ist ein kleiner aber doch wichtiger Schritt für eine Verkehrseindämmung. Ein zweites Argument in Fragen Mobilität wurde kürzlich mit dem zuständigen Referenten erörtert und könnte in seiner Einfachheit gar revolutionäre Lösungen bringen: Vergessen wir alle kostspieligen Eingriffe beim Kreisverkehr vor dem ehemaligen Bahnhof und die Errichtung eines solchen bei der Einfahrt in die Handwerkerzone und verlegen den Umsteigepool zwischen den Bussen auf den Rottenburgerplatz. Zentrumsnäher und billiger geht es nicht.

Irene Hell – Marlene Pernstich