Unter
Strom
lautete
der Titel eines international hochkarätig besetztem
Symposiums,
mit
dem der in Bozen geborene Unternehmer und Ingenieur Josef Riehl
(31.8.1842 – 17.2.1917) anlässlich seines 170. Geburtstag
gewürdigt wurde.
Riehl
gilt als einer der bedeutendsten
Ingenieure
seiner Zeit. Dank ihm wurden viele Orte Tirols zwischen dem 19. und
20. Jahrhundert erschlossen. Eines seiner spektakulärsten Projekte
ist die Karwendelbahn, die heuer das 100-jährige
Jubiläum
feiert. Ing. Riehl war auch als Assistent der Bauleitung bei
der Errichtung der Überetscher Bahn beteiligt.
Im
Referat über Ing. Riehl sagte Univ. Prof. Heiner Monheim,
Verkehrswissenschafter und Geograph von der Universität Trier (D)
und stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO
BAHN, dass die Bürger Europas sich nicht länger durch Großprojekte
von Seiten der EU täuschen lassen sollen. Es ist bewiesen, dass
Kommunen und Gebiete,
in
denen zum Beispiel eine Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft, vom
jeweiligen Großprojekt nicht profitieren.
Genauso
wie im Verwaltungsbereich Bürger eine Ablösung von zentraler
staatlicher Kontrolle fordern, muss auch im Transportsektor eine
dezentrale Politik in Zukunft maßgebend sein. Denn Bürger werden in
ihrem Leben höchsten einige Male die internationalen
Hochgeschwindigkeitsstrecken benützen. Wichtiger für die
Lebensqualität und Wertschöpfung sowohl für die lokale Wirtschaft
als
auch für den
Menschen vor Ort
sind
funktionierende lokale Nahverkehrssysteme.
In
Fernsehinterview des Senders Bozen erklärte Prof. Monheim, dass es
absurd sei bereits vorhandene Gleise bzw. vorhandene Trassen für
regionale Lokalbahnen nicht zu nutzen, auch in Anbetracht der Kosten
beim Bau von neuen Infrastrukturen.
In
der Sad-Bus-Remise am Kalterer Bahnhof sind noch einige Meter der
Schienen der Überetscher Bahn gelagert, ein gutes Omen für die
Zukunft?
Für
die Dorfliste Kaltern – Caldaro: Martin Aufderklamm
Irene
Hell – Harald Weis - Heidi Egger