11. November 2017

Eine erfolgreiche Bürgerversammlung zum Thema Asylbeantragende

Die Bürgerversammlung zeichnete sich in der ersten Stunde durch eine Verhärtung der Fronten aus. Die Wortmeldungen am Rednertisch und aus dem Publikum waren teils von Angst, Wut aber auch Unwissenheit geprägt. Der erfahrende Moderator Eberhard Daum hatte alle Mühe eine angebrachte Disziplin zu wahren und lies sich gekonnt nicht auf die persönlichen Angriffe auf seine Moderationsarbeit ein. Auch mehrere Vertreter der Polizeibehörden beobachteten im Hintergrund und unauffällig die Entwicklung der Diskussion. Nach diversen Wortmeldungen und inmitten einer hitzigen Diskussion kam auch der Landeshauptmann in die Aula Magna.
Redegewandt und gut vorbereitet gab er ein aufklärendes Statement zur Situation der Asylbeantragenden in Europa, in Italien, in Südtirol und in den Südtiroler Gemeinden. Auch das unpopuläre Thema möglicher finanzieller Einbußen für Kaltern hat er angesprochen. Als Dorflistevertreterinnen haben wir unsere Position kundgetan und an die Werte der Solidarität appelliert. Auch die Widersprüchlichkeit mehrerer Wirtschaftsvertreter, die für ihr privates Einkommen sehr gerne und vorbehaltslos auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen, haben wir offen angesprochen. Nach längerer Auseinandersetzung und auch positiven Wortmeldungen vieler Befürworter von Aufnahmeprojekten für Asylbeantragende konnte im brechend vollen Saal eine positive Wende festgestellt werden. Schlussendlich wurde auch von der Bürgermeisterin kundgetan, dass in einigen Monaten um die 30 Asylbeantragende in Kaltern aufgenommen würden und sie um die Solidarität und Unterstützung vonseiten der Bevölkerung setze. Wir möchten uns für die rege Diskussion und die vielen Wortmeldungen der den Asylbeantragenden aufgeschlossenen TeilnehmerInnen herzlichst bedanken. Ein großes Dankeschön auch an die in Eppan für Asylbeantragende zuständige Referentin Monika Larcher, die auf unsere Initiative eingeladen wurde und wertvolle Informationen gegeben hat. Wir werden uns weiterhin für vom Glück nicht so verwöhnten Mitmenschen einsetzen und ersuchen Gleichgesinnte sich in den Ratsstuben zu melden, wenn sie konkret etwas für die Asylbeantragenden leisten möchten.