14. August 2013

Gemeindeblatt-Artikel 16.August 2013


Referendum gegen das SVP-Gesetz zur Bürgerbeteiligung


Anfang Juni hat die SVP ein Gesetz zur „Bürgerbeteiligung“ durchgeboxt. Nachdem im Jahre 2009 die Volksabstimmung zur Direkten Demokratie knapp gescheitert ist, wollte die Mehrheitspartei nun, kurz vor Ende der Legislaturperiode, noch mal kräftig Gas geben. Was im ersten Moment recht gut klingt, nämlich die Abschaffung des Beteiligungsquorums, ist bei näherer Betrachtung nichts als Verhinderung einer realen Mitbestimmung. So ist eine doppelte Unterschriftensammlung vorgesehen: Zuerst müssen in sechs Monaten 8000 Unterschriften gesammelt werden, damit eine Volksabstimmung überhaupt eingeleitet werden kann. Dann braucht es nochmals 26.000 Unterschriften, die in nur zwei Monaten gesammelt werden müssen! Die gesamte Prozedur kann sich u.U. über vier Jahre hinziehen. Das Gesetz wurde von der SVP im Alleingang durchgeboxt, die gesamte Opposition und der Koalitionspartner Partito Democratico waren dagegen.
Die Initiative für mehr Demokratie, unterstützt von über 30 Organisationen, ist aktiv und sammelt Unterschriften. Mit 8000 Unterschriften könnte Anfang 2014 ein Referendum abgehalten werden, um dieses Gesetz zu kippen. Gleichzeitig sammelt man 8000 Unterschriften für eine Bürgerinitiative, um den Gesetzesvorschlag der Initiative für mehr Demokratie in den Landtag zu bringen.
Viele haben die Unterschriftensammlung am Kalterer Marktplatz genutzt. Wer diese versäumt hat, kann bis 13. September im Gemeindeamt, nach Vorlage eines gültigen Ausweises oder Führerscheins, die zwei Listen unterschreiben: Ablehnung des SVP-Gesetzes und Abhaltung einer Volksbefragung, um wirkliche direkte Demokratie zu ermöglichen.
Für den 7. September Vormittag ist geplant, dass die parteiunabhängige Initiative für mehr Demokratie nochmals einen Stand am Marktplatz für die Leistung Ihrer Unterschrift für mehr Demokratie und Mitsprache in Südtirol organisiert.

Heidi Egger - Irene Hell – Harald Weis