14. August 2013

Gemeindeblatt-Artikel 9.August 2013

Ein kleines Tier mit großem Einfluss


Kurz vor „Ferragosto“, dem traditionellen Mitsommerfeiertag, geht auch die Gemeindepolitik in die Sommerpause und wie nun schon seit Jahren üblich entfällt die Augustsitzung des Gemeinderates. Ein Grund mehr unseren Artikel einem Thema zu widmen, dass nicht direkt mit Gemeindepolitik zu tun hat, aber dennoch weitreichende Folgen für uns alle hat: das Bienensterben.
Die Biene ist verantwortlich für einen Großteil unserer Nahrungsmittelproduktion! Ohne die Insektenbestäubung gäbe es einen enormen Rückgang im Obst- und Gemüsebau. Vor allem bei der Apfelproduktion gäbe es bedeutende Ausfälle.
Dennoch denken viele von uns nicht an diese Zusammenhänge, wenn sie eine Biene sehen. Neben dem Schwein und dem Rind ist sie nämlich das drittwichtigste Nutztier in Europa. Doch die Bienen sind seit einiger Zeit arg bedroht: einerseits durch monotone Agrarlandschaften, andererseits durch neue Krankheiten und den Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Herbiziden in der Landwirtschaft. Wissenschaftliche Studien belegen seit längerem den direkten Zusammenhang zwischen dem vermehrten Chemieeinsatz und dem Bienensterben. Dabei sind es nicht nur Insektizide sondern auch Pilzbekämpfungsmittel, die den Bienen stark zu schaffen machen. Die Sterberate liegt in Europa zur Zeit doppelt so hoch als normal. Die Europäische Union hat nun auf Druck auf diese Situation reagiert und verschiedene Pflanzenschutzmittel für zwei Jahre verboten. Dennoch gehen solche Maßnahmen viel zu wenig weit.

In Südtirol sieht die Lage nicht anders aus. Obwohl hier jeder zehnte Apfel Europas wächst, nehmen auch bei uns die von Imkern betreuten Bienenvölker kontinuierlich ab. Dies gilt auch bei den Wildbienen.
Der Wohlstand unserer Gemeinde hängt großteils mit dem Obstanbau zusammen und fußt, ohne dass wir uns dessen richtig bewusst werden, auf der „Arbeit“ der kleinen Bienen. Daran sollten wir immer denken, wenn wir einen Biene sehen.

Harald Weis – Irene Hell – Heidi Egger