7. März 2017

Es ist zum „Schießen“

Was umgangssprachlich humorvoll klingt, ist in Kaltern bitterer Ernst: Ein hochmoderner Sportschützen-Schießstand nördlich des Ortskerns ist teils bereits saniert und trotzdem erhalten wir im Süden des Gemeindegebietes einen noch moderneren Militärschießstand mit Heli-Platz und eigenem Kreisverkehr. Und was vor allem bedenklich ist: ganz nahe am besonders geschützten Schilfgürtel. Die EU hat bereits vor Jahren diese Zone als absolute Ruhezone für Nist- und Zugvögel ausgewiesen. Die Verwaltung ist da scheinbar sorglos, sie möchte vor allem die Gelegenheit wahrnehmen, um die Klughammerstraße südlich der Abzweigung mit dem Kuchlweg vom Land sichern zu lassen. 


Dass der Militärschießstand in diesem sehr sensiblen Gebiet entstehen wird, nehmen die Verwalter gelassen. Aus geologischen Gründen könne er eben nicht in den Berg hineingebaut werden. Eigenartig, wenn wir bedenken, dass nicht unweit davon der Felsenkeller der Laimburg im Mitterberg verwirklicht werden konnte. Nach unserem Ermessen bekommt das italienische Heer einen megagalaktischen Übungsplatz mit allen erdenklichen Infrastrukturen, das Land im Gegenzug attraktive und besonders lukrative Grundstücke in Moritzing bei Bozen. Und uns in Kaltern bleiben der Lärm und zusätzliches Verkehrsaufkommen unmittelbar am Südufer des Sees.

Wie und wo wurde da das Interesse Kalterns und seiner Bevölkerung vertreten? Was haben die gewählten SVP-Vertreter für Kaltern herausgeholt? So sind wir wieder einmal die Geschröpften. Mal schauen ob die Verwaltung dann zumindest den Militärstand dem Land abkauft und endlich einen freien Zugang zum See verwirklicht.  Irene Hell – Marlene Pernstich