5. März 2017

Aus der Ratsstube

Wie wir vor zwei Wochen berichtet haben, soll Kaltern bei Gmund südlich des Sees einen Militärschießstand bekommen. Das Projekt sehen wir als Gefährdung für die besonders sensible Umgebung: sei es für die Umwelt, die Landwirtschaft und schlussendlich auch für den Tourismus. Von der Gemeindeverwaltung fordern wir mittels einer Interpellation dazu eine klare Stellungnahme auch unter Berücksichtigung, dass der Sportschießstand am Kalvarienberg noch dieses Jahr mit Steuergeldern renoviert werden soll. Ein zweites brandaktuelles Thema ist die Ü-Bahn (Tram ins Überetsch), wo frischer Wind durch eine Maximalstudie der SAD weht.
In absehbarer Zeit sollte es dazu eine Bürgerversammlung geben, wobei für die Entscheidungsträger ausschlaggebend sein wird, wie stark der Wunsch nach einem schienengebundenen Verkehrsmittel von der Bevölkerung mitgetragen wird. Der noch festzulegende Termin sollte von möglichst vielen wahrgenommen werden. Information und Aufklärung sind schließlich der Schlüssel zu Demokratie und Mitgestaltung. Wer nicht informiert ist, kann und sollte auch nicht mitreden, geschweige denn mitentscheiden. Wir brauchen kein Stammtischgeschwätz, sondern mündige Bürger. Leider hat der Bürgermeister von Bozen, laut letzten Meldungen, derzeit keine Lust mit der Sad-Spitze zu reden und wieder wird das Thema auf die lange Bank geschoben. Auch in der Flüchtlingsfrage zeigt sich Kaltern nicht von seiner besten Seite. Viele, auch sehr kleine,  Gemeinden in Südtirol haben geholfen, Flüchtlinge unterzubringen und sie in die Dorfgemeinschaft zu integrieren.  Das offizielle Kaltern hingegen findet hierfür angeblich keine geeignete Struktur. Wenn da nicht wieder einmal einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden und die örtliche Politik vor vollendete Tatsachen gestellt wird? Aber dann wird  man den „schwarzen Peter“ ja  zum xten Mal der Landesverwaltung zuschieben.  Wir wünschen uns also von den Regierenden mehr Aufgeschlossenheit, Visionen und Tatkraft und besonders mehr Verhandlungsgeschick beim geplanten Militärschießstand.

Irene Hell – Marlene Pernstich