16. Mai 2013

Gemeindeblatt-Artikel 17.Mai 2013


Und wieder ein Infoabend zum Metrobus
Ehrlicher: Bus mit Teilstrecken-Vorzugsspur

Nur weil ein Projekt immer wieder in mehr oder weniger öffentlichen Infoabenden im Mittelpunkt der Diskussion steht, wird es inhaltlich  nicht besser. Die fast schon gebetsmühlenartig wiederholten Aussendungen des Mobilitätslandesrates zu diesem angeblich so zukunftsweisenden Verkehrssystem stoßen auch innerhalb seiner Partei nicht nur auf Zustimmung.
Der Bozner SVP-Mandatar Luis Walcher beispielsweise äußert in einem Interview große Zweifel: „Es ist nicht glaubwürdig, wie zur Zeit Politik betrieben wird. 2008 haben wir die Trambahn verheißen und jetzt verheißen wir mit einem Beschluss der Landesregierung die Metrobus-Variante.“ Und weiter: „Ich bin ziemlich sicher, dass wir 2018, weil immer noch nichts passiert ist, einen verbreiteten Radweg der Überetscher Bevölkerung anbieten werden.“ (Zitate aus dem Interview mit Luis Walcher, Bozner SVP-Gemeinderat, in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ vom 16.4.2013 auf Seite 13).
Und ein weiteres Argument teilen wir mit dem SVP-Mandatar, mit dem er eine unüberwindbare Hürde für die beiden Gemeinden Kaltern und Eppan anspricht: Die Überetscher Gemeinden müssten miteinander zwei Millionen Euro für die notwendigen Grundenteignungen hinblättern, „Geld das sie jetzt einfach nicht haben.“
Unter diesen Voraussetzungen, nach Abgabetermin dieses Artikels, fand am vergangenen Montag im Ratssaal der Kalterer Gemeinde, ein Treffen mit Landesrat Widmann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuerst sollen offensichtlich wir Ratsmitglieder den Metrobus, der, wenn überhaupt verwirklicht, wie im Titel dieses Artikels angedeutet, nur ein halber sein wird, gutheißen. Um dann gefälligst die Öffentlichkeit in einer zweiten Veranstaltung davon auch noch überzeugen. Wir werden Ihnen über das Ergebnis berichten.
Für den Flugplatz in Bozen findet man angeblich immer noch Investitionsmittel.
Für eine von uns und vielen Boznern geforderte echte Trambahn reichen die Mittel scheinbar nicht.
Sie würde für Tausende und nicht nur für ein paar Hunderte das Mobilitätsproblem lösen.

Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger