AusgeTRAMt?
Am Montag,
13. Mai fand, wie bereits mitgeteilt, der Informationsabend zum Metrobus statt.
Im Großen und Ganzen sind die angepriesenen Neuerungen ja schon bekannt:
intelligentes Ampelsystem; das dem Bus die Vorfahrt lässt, benutzerfreundliche
Haltestellen, Niederflurbusse, höhere Beförderungskapazität, flexibel und
ausbaufähig. Das klingt im ersten Moment vielleicht nicht schlecht, jedoch bei
näherer Betrachtung ist lange nicht alles Gold, was glänzt. So spricht man
davon, dass die ersten neuen Busse 18 Meter lang sein werden, man dann aber
24-Meter-Busse einsetzen will. Aber ob bis dahin das geltende Staatsgesetz dies
erlaubt, weiß man nicht. Man berichtet, dass man, um eine realistische
Computersimulation erstellen zu können, neun Tage lang rund um die Uhr an allen
Kreuzungen mittels Kameras das Verkehrsaufkommen genau erhoben hat. Ja, aber im
Dezember! Also keine Traktoren, keine Camper, keine Reisebusse. Per
Landesbeschluss hat man 15 Mio für die Straßenarbeiten und 5 Mio für die Busse bereitgestellt.
Aber wie die Gemeinde die benötigten Grundflächen bezahlen soll, weiß keiner.
Man spricht von Fahrten im Sechs-Minuten-Takt. Erst bei genauerem Nachfragen
erfährt man, dass dies ab Eppan gilt, nicht ab Kaltern! Man preist die
Reduzierung der Fahrtzeit von 22 auf 15 Minuten an. Na toll, denkt man sich!
Gemeint ist aber nur die Strecke Kaltern – Meraner Kreuzung! Wie wird das mit
den sicherlich benötigten zusätzlichen Parkplätzen sein? Das ist der Gemeinde
ihr Problem. Wie wird das mit den Citybussen als Zubringer funktionieren, wenn
überall gespart werden muss? Keine Antwort. Lassen sich die geplanten
straßenbaulichen Veränderungen mit einer zukünftigen Trambahn vereinen – denn
der Metrobus soll ja nur eine mittelfristige Lösung sein, an derem Ende die
Überetscher Bahn steht? Keine Antwort. Kann das Ganze funktionieren ohne
durchgehende Vorzugsspuren in beiden Richtungen? Nein! Haben wir im Herbst
Wahlen? Ja!
Heidi Egger - Irene Hell – Harald Weis