10. März 2015

Gemeindeblatt-Artikel 13.März 2015


Der neue Bauleitplan hat keine Visionen

Naja, Neues gibt es eigentlich nicht viel, außer den Hotelzonen am Waldrand in Malga und in St. Nikolaus. Seit über 20 Jahren ist der immer noch gültige Bauleitplan (BLP) rechtskräftig und man/frau hat ihn ständig angepasst, geändert, richtiggestellt usw. Mehrere Male im Jahr wurde im Rat über neue Bedürfnisse, falsche Abgrenzungen und politische Versprechen abgestimmt. Eigentlich hätten die jetzigen Neuerungen auch als Anpassung behandelt werden können.
Positiv zu verzeichnen sind ein paar kleine Akzente: Der Fußweg vom Pflegangerweg zum Schulzentrum in der Maria-Theresien-Straße soll als solcher eingetragen bleiben (obwohl derzeit noch durch eine Betonmauer nicht zugänglich), und grundsätzlich bleiben die Bannzonen zwischen den einzelnen Fraktionen erhalten. Im erläuternden Bericht zum BLP steht u. a.: „Insgesamt werden somit sechs neue Zonen für touristische Einrichtungen mit einer Grundfläche von 27.042 m² ausgewiesen (verbaubare Kubatur 48.118 m³), wobei 304 neue Betten vorgesehen sind.“ Viele unserer werten Leserinnen und Leser werden sich an den Hotelbauboom der 70er Jahre erinnern. Von den damals errichteten Hotels sind wegen zu geringer Nachfrage an Hotelbetten fast alle in Wohnungen und Miniappartements umgewandelt worden. Nun wollen wir hoffen, dass sich diese Entwicklung nicht wiederholt.
Dass der Weiler Altenburg jetzt einen eigenen Helikopterlandeplatz, bergwärts beim neuen Wasserreservoir, bekommt, ist auch nicht ganz nachvollziehbar. Auch weil der Löschteich für eine eventuelle Waldbrandbekämpfung ja bekannterweise bei der Sportzone gleich am Nordrand des Altenburger Waldes errichtet wurde, also gut fünf km vom geplanten Heliplatz entfernt.
Im BLP gibt es dann noch ein einziges Grundstück auf Gemeindegebiet, welches für Lastkraftwagen und Baumaschinen ausgewiesen ist. Dieses Areal befindet sich im Eigentum eines einzigen Interessierten.
Und so liest sich der BLP weniger als visionäres Dokument zur Entwicklung unserer Gemeinde und seiner Bevölkerung, sondern vielmehr als Wahlkampfzuckerle der wieder Kandidierenden des Ausschusses.
Irene Hell – Heidi Egger – Harald Weis