17. September 2015

Wasser, das kostbare Gut

Viele von Ihnen können sich noch daran erinnern, wie vor wenigen Jahren in Europa eine Lobby das Trinkwasser privatisieren wollte. Damit wäre unser kostbarstes und unverzichtbarstes Lebenselixier den Gesetzen des Wirtschaftsmarktes unterworfen worden. Es war wohl eine der größten, wenn nicht die größte Online-Petition auf EU-Ebene, die Schlimmstes verhindert hat. Auch in Kaltern wurde gegen die Privatisierung des Trinkwassers fleißig unterschrieben, sei es am Marktplatz wie auch in den Gemeindestuben.
Nun können wir die Sensibilität der Kalterer Bevölkerung für ein gesundes Trinkwasser voraussetzen, und die großen Investitionen im Trinkwassernetz werden auch meistens positiv aufgenommen. Wir sind auch alle bereit, unseren Tribut für ein gutes Wasser zu zollen und für die Klärung der Abwässer aufzukommen. Es ist auch selbstverständlich, dass das Wasser der öffentlichen Brunnen von der Allgemeinheit finanziert wird.
Wo aber ein Nachfragen angebracht erscheint, sind die Wasserbezüge über die sogenannten Aufleger. Dort können sich Landwirte und all jene die über die notwendigen Gerätschaften verfügen, bedienen und mit diesem Wasser die landwirtschaftlichen Grundstücke besprühen und bewässern. Unmut gibt es, wenn Berechtigte dann regelmäßig auch ihr privates Grün mit dem von der Allgemeinheit bezahlten Wasser begießen. Wie in allen Bereichen, sind es halt wieder ein paar schwarze Schafe.
Wir befassen den Gemeinderat mit diesem Thema, wobei wir erstmals in Erfahrung bringen möchten, wie stark der Wasserverbrauch über die Aufleger zu Buche schlägt. Sind es nur ein paar wenige Euro oder erhöht sich die Wasserrechnung der Haushalte gar um Einiges? Erst wenn wir über diese Informationen verfügen, wird klar ob eine gerechtere Aufteilung der Gebühren erstrebenswert ist oder ob die heute gültige Regel auch für die Zukunft gut geht.
Bei einem  informellen Gespräch zum Thema in den Ratsstuben wurde uns vorab nur gesagt, dass es schon einmal Zähluhren an den Auflegern gegeben hätte.
Wir halten Sie am Laufenden.

Irene Hell – Marlene Pernstich