25. März 2016

Die Suppe wird immer trüber

Vielversprechend klang der Vortrag der Landesexperten über den See, seine Krankheiten und die Absicht, gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde, auch Maßnahmen für seine Gesundung zu setzen. Endlich! Wenn unsere gebetsmühlenhaft vorgebrachten Hinweise bisher von der „ora“, dem pünktlich am See eintreffenden Südwind, stets verweht wurden, so kann jetzt niemand mehr die Augen vor der stattfindenden Veränderung des Sees verschließen. Denkste! Die lobenswerte Infoveranstaltung der Kalterer Umweltgruppe mit dem freiberuflich tätigen Limnologen Vito Adami (laut Wikipedia ist die Limnologie die Wissenschaft von den Binnengewässern als Ökosystemen) war gerade mal von vier Gemeindevertreter/innen besucht, davon zwei während der gesamten Vorstellung und diese zwei waren wir Rätinnen der Dorfliste und zwei Ausschussmitglieder kamen zur Halbzeit dazugestoßen. Als besonders wichtig scheint das Thema immer noch nicht empfunden zu werden. Was muss denn noch passieren? Und wenn’s dann zu spät ist? Dass dann die anwesenden Experten sich teilweise auch widersprochen haben, verunsichert zusätzlich. Sind die dringendsten Maßnahmen nun gemeinsam mit den Bewirtschaftern der Obstanlagen im Einzugsgebiet des Sees umzusetzen, sind’s die Fische die lieber Algen als andere Fische verspeisen, oder sind’s doch die viel zu vielen Enten, die sich durch Fütterung vom Menschen exponential vermehrt haben? Oder ist’s schlussendlich der Klimawandel, den wir im Besten der Fälle durch Maßnahmen im Sinne des Klimagipfels von Paris im Dezember 2015 minimal beeinflussen können? Den Verantwortlichen wäre die letztgenannte Option die liebste, weil sie dabei am wenigsten in Zugzwang kommen.
Wir wünschen allen unseren werten Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest!