10. Januar 2017

Kaltern wollte besonders schlau sein

und das ist sprichwörtlich in die Hosen gegangen. Wie wir alle wissen, stellt die Ankunft von Flüchtlingen eine große Herausforderung für uns Ortsansässige, für Vereine und für die Politik dar. Dass wir uns dem Problem stellen müssen, ist seit geraumer Zeit bekannt. Große und kleinere Gemeinden Südtirols sind das Problem angegangen und haben sich vorbereitet. Uns Dorflistlerinnen war bewusst, dass auch Kaltern, wie mehr oder weniger alle Gemeinden, zur Problemlösung beitragen muss. Darum haben wir im Mai dieses Jahres schriftlich beim Ausschuss nachgefragt, wie Kaltern sich auf eine Aufnahme von Flüchtlingen vorbereite.
Die Antwort war knapp: Die öffentliche Hand verfüge weder über Immobilien noch über Grundstücke. Und Private, die eine Liegenschaft zur Verfügung stellen könnten, seien auch nicht bekannt. Die Gemeinderäte und –rätinnen mögen sich Gedanken machen. Bei allen anderen Projekten werden unsere Ideen und Beiträge als unbrauchbar oder nicht zeitgerecht abgetan, tauchen aber meist als Projekte der Verwaltung kurze Zeit später wieder auf. Zum Thema Flüchtlinge wurde jetzt über die Bezirksgemeinschaft bekannt, dass auch Kaltern zum Zuge kommt. Wie aber reagiert die Verwaltung? Sie schickt einen geharnischten Brief an die Landesrätin für Soziales und drückt darin ihr Befremden über das Vorgehen des Landes aus, welches auch Kaltern Flüchtlinge zuweisen wird. No na! Nix tun und sich dann wundern, dass die übergeordnete Institution aktiv wird, zeugt nicht von besonderer Schläue, Weitsicht und sozialem Engagement. Probleme lösen funktioniert anders!      

Irene Hell – Marlene Pernstich