28. Oktober 2017

Angst ist kein guter Berater

Zunächst möchten wir auf die Bürgerversammlung am Freitag, 27. Oktober 2017 um 19.00 Uhr in der Aula Magna der Grundschule von Kaltern hinweisen. Es wird eine Diskussion zur Aufnahme und dem Zusammenleben im Dorf mit Flüchtlingen am runden Tisch stattfinden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.
Zwei Entscheidungen des Rates standen unter dem Postulat der Angst in der letzten Gemeinderatssitzung vom Montag, 16. Oktober 2017.
Ein Grund zur Ablehnung unseres Beschlussantrages zur Einführung des Audioprotokolles bei Gemeinderatssitzungen war die Angst vor Missbrauch des nicht wahrheitsgetreuen Zuschnittes. Ein solcher Missbrauch entsteht doch nur, wenn die Verwaltung selbst zuschneidet vor der Veröffentlichung. Die Angst, Politik würde dann nur mehr im Internet gemacht, ist auch nicht gerechtfertigt, denn es handelt sich lediglich um Aufnahmen der Gemeinderatssitzungen, nicht um ein politisches Diskussionsforum. Lieber bleibt die SVP-Fraktion bei analogen Methoden, verpflichtet interessierte Bürger zum physischen Beiwohnen der Sitzungen und verschließt sich neuen (nicht mal zukunftsweisenden) Instrumenten, um Bürgern die Politik zugänglicher zu machen. 
Die zweite Entscheidung fußt auf der derzeit wenig sachlichen dafür aber umso populistischeren Diskussion von den Maßnahmen gegen Wolf und Bär. Zuständigkeiten liegen ganz klar bei Rom und Brüssel. Der Landeshauptmann hat bereits Gespräche in die Wege geleitet, und doch findet sich in Kaltern eine Mehrheit für einen Beschluss, der hinfällig und unnütz ist. Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernhard bestätigt auch noch keine Zuständigkeiten zu haben, und doch stimmt die gesamte Fraktion und rechte Opposition dafür. Es benötigt eine große Portion Zynismus mit der Vielfalt der Natur zu werben und dann zu bestimmen, dass bestimmte Arten aus dem Tierreich keinen Platz bei uns haben.