7. Januar 2013

Gemeindeblatt-Artikel 4. Jänner 2013


Valter Cicalò und die Volksbefragung zum Lido
Ein Nachruf

Liebe Leserinnen und Leser, am neunten Februar  jährt sich zum 10ten Mal das legendäre Lido-Referendum in Kaltern. Im Frühjahr des Jahres davor standen wir regelmäßig auf dem Marktplatz und auch an den Plätzen unserer Fraktionen, um die notwendigen Unterschriften zu sammeln. Wir waren und sind auch heute noch davon überzeugt, dass es richtig war, die Kalterer Bevölkerung zum Großprojekt am See zu befragen.
Die bürokratischen Auflagen allerdings waren nicht ganz ohne. Alle Unterschriften unserer MitbürgerInnen mussten an Ort und Stelle beglaubigt werden. Dazu befähigt waren damals nur Gemeindesekretäre, Notare und leitende Beamte des Landesgerichtes. Solche Fachleute zu bezahlen, war für uns unmöglich. Trotzdem begaben wir uns auf die Suche und haben Valter Cicalò, damals Kanzleileiter des Konkursgerichts am Landesgericht Bozen, kennen und schätzen gelernt. Wir haben ihm gleich die Karten auf den Tisch gelegt und Valter hat  sofort zugesagt, an mehreren Wochenenden nach Kaltern zu kommen, um die Beglaubigungen beim Unterschriftensammeln vorzunehmen. Als Entgelt konnten wir nur ein  Mittagessen bieten.  Aber Valter Cicalò war von dem demokratischen Instrument der Volksbefragung überzeugt und hat so einen maßgeblichen Beitrag zu dessen Umsetzung geleistet. Wie die ganze Geschichte in Kaltern schlussendlich ausging, war allerdings weder in unserem noch im Sinne der Kalterer Mehrheit.
Warum dieser Rückblick? Am 15. Dezember ist Valter Cicalò, nur 47-jährig, gestorben. Wir sind Herrn Dr. Cicalò zu Dank verpflichtet und wollen in Ehren an ihn denken.
Das Leben aber geht weiter und wir blicken zuversichtlich ins Neue Jahr. Wir werden uns wieder für gute Ideen einsetzen, die Verwaltung kontrollieren und uns regelmäßig im Gemeindeblatt zu Wort melden.
Wir wünschen all unseren treuen Leserinnen und Lesern das Beste für 2013.
Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger