Valter Cicalò und die Volksbefragung zum Lido
Ein Nachruf
Liebe Leserinnen und Leser, am neunten Februar jährt sich zum 10ten Mal das legendäre
Lido-Referendum in Kaltern. Im Frühjahr des Jahres davor standen wir regelmäßig
auf dem Marktplatz und auch an den Plätzen unserer Fraktionen, um die
notwendigen Unterschriften zu sammeln. Wir waren und sind auch heute noch davon
überzeugt, dass es richtig war, die Kalterer Bevölkerung zum Großprojekt am See
zu befragen.
Die bürokratischen Auflagen allerdings waren nicht ganz
ohne. Alle Unterschriften unserer MitbürgerInnen mussten an Ort und Stelle
beglaubigt werden. Dazu befähigt waren damals nur Gemeindesekretäre, Notare und
leitende Beamte des Landesgerichtes. Solche Fachleute zu bezahlen, war für uns
unmöglich. Trotzdem begaben wir uns auf die Suche und haben Valter Cicalò,
damals Kanzleileiter des Konkursgerichts am Landesgericht Bozen, kennen und
schätzen gelernt. Wir haben ihm gleich die Karten auf den Tisch gelegt und
Valter hat sofort zugesagt, an
mehreren Wochenenden nach Kaltern zu kommen, um die Beglaubigungen beim
Unterschriftensammeln vorzunehmen. Als Entgelt konnten wir nur ein Mittagessen bieten. Aber Valter Cicalò war von dem
demokratischen Instrument der Volksbefragung überzeugt und hat so einen
maßgeblichen Beitrag zu dessen Umsetzung geleistet. Wie die ganze Geschichte in
Kaltern schlussendlich ausging, war allerdings weder in unserem noch im Sinne
der Kalterer Mehrheit.
Warum dieser Rückblick? Am 15. Dezember ist Valter Cicalò,
nur 47-jährig, gestorben. Wir sind Herrn Dr. Cicalò zu Dank verpflichtet und
wollen in Ehren an ihn denken.
Das Leben aber geht weiter und wir blicken zuversichtlich
ins Neue Jahr. Wir werden uns wieder für gute Ideen einsetzen, die Verwaltung
kontrollieren und uns regelmäßig im Gemeindeblatt zu Wort melden.
Wir wünschen all unseren treuen Leserinnen und Lesern das
Beste für 2013.
Irene Hell – Harald
Weis – Heidi Egger