26. März 2013

Gemeindeblatt-Artikel 29.März 2013


News aus dem Gemeinderat
Die massiven Proteste der Bevölkerung wegen der befürchteten Lärmbelästigung durch den geplanten Militärschießstand südlich des Kalterer Sees haben doch etwas bewirkt. Der neue Schießstand wird nun, wie bereits berichtet, eingehaust, mit Erde bedeckt und bepflanzt. Das Projekt dazu wurde bei der letzten Gemeinderatssitzung vorgestellt. Das ist Anlass genug, dass die Kalterer Verwaltung diesem Projekt nicht mehr so skeptisch gegenübersteht. Wie wir aber vom beauftragten Planungstechniker erfahren haben, gewährleistet der knapp 150 Meter lange und großteils unterirdische Schießstand, aber dennoch keine absolute Lärmdämmung. Laut derzeit vorliegenden Informationen wird der Lärm bis auf ungefähr 25 Prozent reduziert.
Abgesehen von der noch bleibenden Lärmbelästigung zweifeln wir auch an der Sinnhaftigkeit der geschätzten Ausgaben von 4 Millionen Euro für einen Militärschießstand und dessen Bau in einem Naturschutzgebiet.
Anders verlief es bei der Verbauung des Tumortals durch die geplante Betongalerie. Wir haben darüber schon oft im Gemeindeblatt berichtet. Seit Jahren läuft schon die von uns immer wieder angeprangerte Verbreiterung und Begradigung der Mendelpassstraße. Der einzig noch erhaltene historische Straßenabschnitt ist die Strecke durch das Tumortal. Dieses letzte Teilstück muss auch aus unserer Sicht wegen bestehender Gefahrenquellen dringend saniert werden. Leider hat man sich dabei auf eine sehr landschaftszerstörende Lösung geeinigt. Dennoch hatten wir vor einigen Jahren erreicht, dass der betreffende historische Straßenabschnitt in die Liste der schützenswerten Ensembles Kaltern aufgenommen wird. Dies hat bis heute gewährleistet, dass nur ein landschaftsschonender Eingriff möglich gewesen wäre. Der Gemeinderat von Kaltern hat nun mehrheitlich, auf Druck der Landesregierung, beschlossen diesen Schutz aufzuheben. Trotz der massiven Proteste von Umweltverbänden, Heimatpflegevereinen und den Oppositionsparteien im Gemeinderat ist der landschaftlich zerstörerischen Verbauung des Tumortales nun Tür und Tor geöffnet.    
Frohe Ostern!

Harald Weis – Irene Hell – Heidi Egger