1. April 2013

Gemeindeblatt-Artikel 5.April 2013


Alle Wege führen nach Rom!

Dieser Ausspruch fällt einem spontan ein, denkt man an die Wahl von Manfred Schullian in die römische Abgeordnetenkammer. Seine politische Karriere hat er 1990 bei der Dorfliste begonnen, sein politische Heimat aber hat er später in der Südtiroler Volkspartei gefunden. Für die Südtiroler Volkspartei ist er Gemeinderat und Referent in Kaltern und seit kurzem Abgeordneter in Rom.
Wie wir aus den Medien erfahren haben, möchte Schullian auch beide Ämter weiterhin bekleiden. Vom Gesetz her ist das durchaus möglich. Wie er mitteilen ließ, wird er auf die Amtsentschädigung für seine Arbeit in Kaltern verzichten.
Dennoch wirft diese Sache aus unserer Sicht einige Fragen auf.
Die beide Ämter zu behalten, könnte durchaus als eine Geringschätzung des einen oder anderen Amtes interpretiert werden. Aber was ganz sicher ist, die Wählerinnen und Wähler haben es verdient, dass die Ämter in die man gewählt wurde mit aller Kraft und Einsatz ausgeführt werden.
Besonders die Arbeit als Parlamentarier in Rom, aber auch jene eines Gemeindereferenten in Kaltern, sind durchaus arbeits- und zeitintensiv. Beide Aufgaben gleichzeitig gewissenhaft und zur Zufriedenheit der Wählerinnen und Wähler auszuführen ist schier unmöglich, wenn man bedenkt dass Beruf und Familie auch noch das Ihre abverlangen.
Es wäre durchaus im Sinne der Demokratie, so viele fähige Menschen wie möglich direkt an der Verwaltung und Gestaltung der Politik zu beteiligen. Dazu gehört, aus unserer Sicht, der Ausbau der direkten Demokratie, die Begrenzung der Wiederwahl für politische Mandate und ein Verbot gleichzeitig verschiedene öffentliche Ämter bekleiden zu können.
Eine Entscheidung für das eine oder andere Amt würde auch in unserem konkreten Fall allen gut tun.

Harald Weis – Irene Hell – Heidi Egger