Alle Wege führen nach Rom!
Dieser Ausspruch fällt einem spontan ein,
denkt man an die Wahl von Manfred Schullian in die römische Abgeordnetenkammer.
Seine politische Karriere hat er 1990 bei der Dorfliste begonnen, sein
politische Heimat aber hat er später in der Südtiroler Volkspartei gefunden.
Für die Südtiroler Volkspartei ist er Gemeinderat und Referent in Kaltern und
seit kurzem Abgeordneter in Rom.
Wie wir aus den Medien erfahren haben,
möchte Schullian auch beide Ämter weiterhin bekleiden. Vom Gesetz her ist das
durchaus möglich. Wie er mitteilen ließ, wird er auf die Amtsentschädigung für
seine Arbeit in Kaltern verzichten.
Dennoch wirft diese Sache aus unserer Sicht
einige Fragen auf.
Die beide Ämter zu behalten, könnte
durchaus als eine Geringschätzung des einen oder anderen Amtes interpretiert
werden. Aber was ganz sicher ist, die Wählerinnen und Wähler haben es verdient,
dass die Ämter in die man gewählt wurde mit aller Kraft und Einsatz ausgeführt
werden.
Besonders die Arbeit als Parlamentarier in
Rom, aber auch jene eines Gemeindereferenten in Kaltern, sind durchaus arbeits-
und zeitintensiv. Beide Aufgaben gleichzeitig gewissenhaft und zur
Zufriedenheit der Wählerinnen und Wähler auszuführen ist schier unmöglich, wenn
man bedenkt dass Beruf und Familie auch noch das Ihre abverlangen.
Es wäre durchaus im Sinne der Demokratie,
so viele fähige Menschen wie möglich direkt an der Verwaltung und Gestaltung
der Politik zu beteiligen. Dazu gehört, aus unserer Sicht, der Ausbau der
direkten Demokratie, die Begrenzung der Wiederwahl für politische Mandate und
ein Verbot gleichzeitig verschiedene öffentliche Ämter bekleiden zu können.
Eine Entscheidung für das eine oder andere
Amt würde auch in unserem konkreten Fall allen gut tun.
Harald Weis – Irene Hell – Heidi Egger