25. Mai 2014

Gemeindeblatt-Artikel 16.Mai 2014


Das Volk hat immer Recht!

Inzwischen dürfte es wohl jeder wissen: Die Gemeindekasse von Kaltern ist nahezu leer. Dieses Problem haben zur Zeit einige Südtiroler Gemeinden. So auch Sand in Taufers im Ahnrtal. Wie aus den lokalen Medien zu erfahren war, ist dafür das 2011 vollendete. Hallenbad „Cascade“ verantwortlich. Die Baukosten waren mit 12 Millionen Euro kalkuliert worden und beliefen sich am Ende auf 18 Millionen Euro. Die Betreibergesellschaft schrieb letztes Jahr einen Verlust von satten 495.000 Euro und im Geschäftsjahr 2012 sogar von 690.000 Euro und dies obwohl die geplanten Besucherzahlen beinahe erreicht wurden. Dies hat ein tiefes Loch in die Kasse der Pustertaler Gemeinde gerissen.
Zum Glück haben im Jahr 2003 unsere Bürgerinnen und Bürger beim ersten Gemeindereferendum klar „Nein“ zu einem Hallenbad am See gesagt. Wie Kaltern heute finanziell da stehen würde, hätte man sich eine solche Megastruktur geleistet, mag man sich kaum vorstellen. Schon die „leichte“ Variante des Freibades, was gegen jeden Volkswillen von der damaligen Gemeindeverwaltung durchgeboxt wurde, hat unsere Gemeinde an den Rand des finanziellen Ruins gebracht.
Eine seit den letzten Wahlen solide geführte Finanzpolitik hat zu einem leichten Schuldenabbau geführt. Dafür ist das Investitionsvolumen auch drastisch zurückgegangen und auch für kleine Bauvorhaben sind fast keine Mittel vorhanden.
Dennoch, blickt man mit dem heutigen Wissen um die wirtschaftliche Entwicklung Europas in den letzten fünf Jahren zurück auf das Referendumsjahr 2003, kann man nur sagen: Das Volk hat immer Recht!

Harald Weis - Heidi Egger - Irene Hell