27. August 2014

Gemeindeblatt-Artikel 1.August 2014

Politische Inkonsequenz

Worum geht es den Kalterer Verwalterinnen und Verwaltern eigentlich derzeit? Um ihre Wiederwahl und im besten aller Fälle um ihren Aufstieg zur Macht. Dass Robert Sinn sein Parteikärtchen abgegeben hat, ist sein gutes Recht. Dass er plötzlich um die Wasserqualität unseres Sees besorgt ist, überrascht uns aber. Für uns war es ein böses Erwachen, als wir nach gebetsmühlenartiger Wiederholung der Parolen über die vorzügliche Bestellung unseres Trink- und Abwassernetzes erfahren sollten, dass der Großteil dieser Infrastruktur komplett marode sei. Wie Robert Sinn, der seit dem Jahre 2000 im Ausschuss sitzt, den Bogen vom beispielhaften Wasserversorgungsnetz zur absolut prekären Infrastruktur gespannt hat, können und wollen wir allerdings nicht kommentarlos hinnehmen.
Jetzt sollen plötzlich die Wasserrohre in St. Josef die Badequalität des Sees bedrohen? Und seit wann wissen er und „seine“ Verwaltung davon? Wir hoffen, dass die Verantwortlichen in diesem Fall die richtigen Prioritäten setzen und in Zeiten wie diesen nicht einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Kalterns aufs Spiel setzen. Diesmal sollte Robert Sinn jedenfalls Konsequenz zeigen: Sein Austritt aus der Partei muss den Austritt aus dem Ausschuss zur Folge haben. Es ist eine politische Inkonsequenz, wenn Robert Sinn nicht selber diesen Schritt tut. Und sein vermutliches Kalkül, all die Wogen um seine Person würden ihm zum höchsten Amt auf Gemeindeebene verhelfen, wird hoffentlich nicht aufgehen.
Wir waren immer und sind es heute noch: eine konstruktive Opposition. Wir sind stets bemüht, unsere Kontrollfunktion über die Tätigkeiten der Mehrheit auszuüben, unabhängig davon, wer von der SVP ganz oben ist. Aber den intrigenreichen Gerüchten, wonach die derzeitige Verwaltung für die Wirtschaft nichts übrig hätte, können wir nicht folgen.
In der Gerüchteküche mag es köcheln, daraus entstehen aber nicht naturgemäß Wahrheiten und Tatsachen.

Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger