Politische Inkonsequenz
Worum geht es den Kalterer Verwalterinnen und Verwaltern
eigentlich derzeit? Um ihre Wiederwahl und im besten aller Fälle um ihren
Aufstieg zur Macht. Dass Robert Sinn sein Parteikärtchen abgegeben hat, ist
sein gutes Recht. Dass er plötzlich um die Wasserqualität unseres Sees besorgt
ist, überrascht uns aber. Für uns war es ein böses Erwachen, als wir nach
gebetsmühlenartiger Wiederholung der Parolen über die vorzügliche Bestellung
unseres Trink- und Abwassernetzes erfahren sollten, dass der Großteil dieser Infrastruktur
komplett marode sei. Wie Robert Sinn, der seit dem Jahre 2000 im Ausschuss
sitzt, den Bogen vom beispielhaften Wasserversorgungsnetz zur absolut prekären
Infrastruktur gespannt hat, können und wollen wir allerdings nicht kommentarlos
hinnehmen.
Jetzt sollen plötzlich die Wasserrohre in St. Josef die
Badequalität des Sees bedrohen? Und seit wann wissen er und „seine“ Verwaltung
davon? Wir hoffen, dass die Verantwortlichen in diesem Fall die richtigen
Prioritäten setzen und in Zeiten wie diesen nicht einen der wichtigsten
Wirtschaftsfaktoren Kalterns aufs Spiel setzen. Diesmal sollte Robert Sinn
jedenfalls Konsequenz zeigen: Sein Austritt aus der Partei muss den Austritt
aus dem Ausschuss zur Folge haben. Es ist eine politische Inkonsequenz, wenn
Robert Sinn nicht selber diesen Schritt tut. Und sein vermutliches Kalkül, all die
Wogen um seine Person würden ihm zum höchsten Amt auf Gemeindeebene verhelfen,
wird hoffentlich nicht aufgehen.
Wir waren immer und sind es heute noch: eine konstruktive
Opposition. Wir sind stets bemüht, unsere Kontrollfunktion über die Tätigkeiten
der Mehrheit auszuüben, unabhängig davon, wer von der SVP ganz oben ist. Aber den
intrigenreichen Gerüchten, wonach die derzeitige Verwaltung für die Wirtschaft
nichts übrig hätte, können wir nicht folgen.
In der Gerüchteküche mag es köcheln, daraus entstehen
aber nicht naturgemäß Wahrheiten und Tatsachen.
Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger