Das Jammern der Lämmer
Unabhängig davon, wie nach Redaktionsschluss die Abstimmung über die Ablöse von Robert Sinn als Gemeindereferent ausgegangen ist, möchten wir doch einige Gedanken anbringen. Es ehrt uns, dass wir es anscheinend bis zum Drahtzieher der SVP gebracht haben; soviel Macht und das auch noch gegenüber der allein regierenden Partei haben wir uns selber nicht zugetraut. Danke, Herr Kollege!
Für uns absolut nicht nachvollziehbar bleibt aber die
Tatsache, dass Robert Sinn, wie alle SVP-KandidatInnen, vor der Kandidatur eine
Erklärung unterschrieben haben, wonach jeder SVPler bei Parteiaustritt auch die
nach der Wahl bekleideten Ämter zurücklegt. In seinem Versuch, seine
Entscheidung und ihre Hintergründe darzulegen, umgeht Robert Sinn dieses Thema
und sucht Schuldige innerhalb seiner ehemaligen Mutterpartei und sogar bei der
Dorfliste. Aber die Erklärung bzw. den Vertrag bricht er!
Auch beim Aufzählen, was innerhalb der Machtpartei alles
schief gelaufen sei, bleibt Sinn vage. Welchem Projekt der Führungsriege wurde
der Vorzug gegeben? Wer hat das entsprechende Ansuchen verspätet eingereicht,
mit der Folge dass es beim Rotationsfonds nicht mehr berücksichtigt wurde?
In einem Interview kündigte Robert Sinn auch an, dass er
für sich bereits entschieden habe, was er bei den Gemeindewahlen 2015 tun
wolle, aber er sagt es noch nicht. Auch wieder so eine nebulöse Aussage. Wir
haben Robert Sinn mehr Konsequenz und Durchhaltevermögen zugetraut. Aber
nachdem er für den freiwerdenden Strand des Militärs einen Seebauhof
realisieren wollte, hoffen wir nun wirklich, dass im Ausschuss mehr Weitblick
und Sensibilität an den Tag gelegt wird.
Und nebenbei gesagt: Ganz allgemein jammern die
Wirtschaftsvertreter in der SVP unentwegt. Wir fragen, wo die Vorschläge und
Projekte der Wirtschaft, geschweige denn ihre Verwirklichung, geblieben sind?
Und wer übrigens hat den Bibliotheksneubau für Kaltern, ein vom Gemeinderat
fast geschlossen mitgetragenes Projekt, verzettelt?
Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger