Politik geht auch anders!
Liest man die
Zeitungen, hört man Radio oder redet man mit Leuten über die
anstehende Gemeinderatswahl, so schlägt einem oft hauptsächlich
eines entgegen: Politikverdrossenheit. Mittlerweile grassiert sie wie
ein Volkssport, und sie kommt nicht von ungefähr.
Freunderlwirtschaft, Pakteleien, Privilegien, Persönliches vor
Allgemeinwohl – all das dient wahrlich nicht dazu, das Vertrauen
der Menschen in ihre Politikerinnen und Politiker zu erhöhen. Massiv
verschlechtert hat sich die Lage mit den sattsam bekannten,
unverschämt hohen Amtsentschädigungen und Pensionen, die das Bild
von Politik nachhaltig zum Schlechteren verändert haben.
Nun ist es
bekannt, dass GemeindeverwalterInnen keine Pensionsansprüche
anreifen. BürgermeisterInnen und ReferentInnen erhalten eine
monatliche Amtsentschädigung, alle anderen Mitglieder des
Gemeinderates Sitzungsgeld. Dieses wird nicht nur für die
Ratssitzungen ausbezahlt, sondern auch für die diversen
Kommissionssitzungen, wobei die Höhe des Betrages unterschiedlich
ist. Auch gibt es Sitzungen, bei denen es überhaupt keine Vergütung
gibt. Mit diesem Geld wird niemand reich, aber es ist eine
Aufwandsentschädigung.
Und doch geht es
auch anders. Seit 1999 ist es bei der Dorfliste Brauch, dass nichts
davon den einzelnen VertreterInnen im Gemeinderat persönlich
ausbezahlt wird. Sämtliche Sitzungsgelder wandern direkt auf das
Konto der Dorfliste und werden dafür verwendet, den nächsten
Wahlkampf zu finanzieren. Das heißt, dass wir in den letzten
sechzehn bzw. zehn Jahren ehrenamtlich gearbeitet haben. Wir haben
keine große „Mutterpartei“ im Rücken, die uns finanziell unter
die Arme greift, sondern stemmen alles aus diesen Eigenmitteln.
Wahlkampf wird gemeinsam geführt, wir verlangen auch keinen Betrag
von unseren KandidatInnen, um überhaupt antreten zu dürfen. Wir
sind der Überzeugung – Politik geht auch so!
Heidi
Egger - Irene Hell
– Harald Weis