4. April 2015

Gemeindeblatt-Artikel 27.März 2015

Politik geht auch anders!


Liest man die Zeitungen, hört man Radio oder redet man mit Leuten über die anstehende Gemeinderatswahl, so schlägt einem oft hauptsächlich eines entgegen: Politikverdrossenheit. Mittlerweile grassiert sie wie ein Volkssport, und sie kommt nicht von ungefähr. Freunderlwirtschaft, Pakteleien, Privilegien, Persönliches vor Allgemeinwohl – all das dient wahrlich nicht dazu, das Vertrauen der Menschen in ihre Politikerinnen und Politiker zu erhöhen. Massiv verschlechtert hat sich die Lage mit den sattsam bekannten, unverschämt hohen Amtsentschädigungen und Pensionen, die das Bild von Politik nachhaltig zum Schlechteren verändert haben.
Nun ist es bekannt, dass GemeindeverwalterInnen keine Pensionsansprüche anreifen. BürgermeisterInnen und ReferentInnen erhalten eine monatliche Amtsentschädigung, alle anderen Mitglieder des Gemeinderates Sitzungsgeld. Dieses wird nicht nur für die Ratssitzungen ausbezahlt, sondern auch für die diversen Kommissionssitzungen, wobei die Höhe des Betrages unterschiedlich ist. Auch gibt es Sitzungen, bei denen es überhaupt keine Vergütung gibt. Mit diesem Geld wird niemand reich, aber es ist eine Aufwandsentschädigung.
Und doch geht es auch anders. Seit 1999 ist es bei der Dorfliste Brauch, dass nichts davon den einzelnen VertreterInnen im Gemeinderat persönlich ausbezahlt wird. Sämtliche Sitzungsgelder wandern direkt auf das Konto der Dorfliste und werden dafür verwendet, den nächsten Wahlkampf zu finanzieren. Das heißt, dass wir in den letzten sechzehn bzw. zehn Jahren ehrenamtlich gearbeitet haben. Wir haben keine große „Mutterpartei“ im Rücken, die uns finanziell unter die Arme greift, sondern stemmen alles aus diesen Eigenmitteln. Wahlkampf wird gemeinsam geführt, wir verlangen auch keinen Betrag von unseren KandidatInnen, um überhaupt antreten zu dürfen. Wir sind der Überzeugung – Politik geht auch so!
Heidi Egger - Irene HellHarald Weis