7. April 2016

Teil zwei der Bürgerversammlung


Der Landeshauptmann hat in seiner Rede über  Kompetenzen und Aufgaben gesprochen, die Südtirol dank  Autonomie selbst abwickeln kann. Darunter fällt auch der Flughafen. In den letzten Jahrzehnten ist der Bozner Flughafen nie richtig in Schwung gekommen. Trenitalia hat in der Zwischenzeit die Hochgeschwindigkeitszüge auf fünf Verbindungen täglich zwischen Bozen und Rom aufgestockt und mit dem zukünftigen Halt in Auer ist Rom für uns Überetscher/innen noch schneller erreichbar. Trotzdem sollen die Kalterer, laut Wunsch der Landesregierung, ein zustimmendes Votum abgeben, um diesen teuren Spielplatz  einiger Weniger zu erhalten. Wollen wir ein weiteres Verkehrs-, Lärm – und Umweltproblem am Himmel? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Ohne Ende ist  die tägliche, sehr lange Kolonne Richtung Bozen und am Nachmittag Richtung Kaltern. Moderne Verkehrspolitik bedarf nicht immer größerer Infrastrukturen aus Beton und Asphalt,  es muss bereichsübergreifend gedacht werden, um dem Verkehrsproblem im Überetsch Herr zu werden. Es sind zu viele Personen und zu viele Autos zur selben Zeit unterwegs. Stichwort Arbeitszeit: Das Land als einer der größten Arbeitgeber hat nicht nur eine  soziale Verantwortung, sondern auch die Aufgabe das Mobilitätsproblem zu lösen, zum Beispiel mit einem flexiblen Dienstbeginn von 06:30 bis 09:00 Uhr (z.Z: 07:30 – 08:45 Uhr) für die Verwaltungsangestellten. Auch im Schulwesen hätte das Land rechtlich die Möglichkeit, den Unterrichtsbeginn mit monatlicher Rotation so zu gestalten, dass ein Drittel der Schulen in Bozen um 07:30 Uhr, ein zweites Drittel um 08:00 Uhr und die verbleibenden um um 08:30 Uhr beginnen. Auch steuerrechtlich könnte das Land aktiv werden und mit dem gesparten Flughafengeld privaten Arbeitgebern , in den Südtirolern Gewerbezonen eine Reduzierung des IRAP-Satzes gewähren, wenn sie Ihren Angestellten ein Zeitfenster für  Arbeitsbeginn und –ende ermöglichen.