30. August 2017

Das sonderbare Kaltern

Alle Mandatar*innen der Opposition und das sind immerhin fünf von 18 Gemeinderät*innen eiern aus gegensätzlichen Überlegungen gegen die regierende Partei. In einer Demokratie soweit nichts Neues. Nachfragen, kontrollieren, mit wenig Aussicht auf Erfolg Vorschlägen einbringen, sind die klassischen Aufgaben einer Opposition. Kaltern befindet sich aber seit Monaten in einer absurden politischen Situation. Die Mehrheit ignoriert die Opposition und spielt selber Regierung und Opposition.
Dass die Spitze der Volksvertreter*innen, also die Bürgermeisterin mit ihrem Stellvertreter, die Rolle der Minderheit übernehmen ist mehr als sonderbar. Dabei ist ihr Verhalten nochmals eigenartig, weil sie einfach nichts tun. So zumindest scheint es nach außen. Die andere Hälfte des Ausschusses hingegen konzentriert sich auf die Wirtschaft und besonders den florierenden Tourismus. Rekordzahlen und weiterer Wachstum, das sind ihre Ziele. Dass der See, laut unseren Informationen aus natürlichen Gründen, dieses Jahr wieder ungetrübten Badespaß ermöglicht, tut das seine zur Erfolgssteigerung. Dagegen ist ja nichts einzuwenden, wenn jene die Kaltern regieren auch ein wenig um sich schauen würden: Die sozialen und humanitären Bedürfnisse bleiben vollkommen auf der Strecke und dies ist ein absolutes Armutszeugnis. Ein wirklicher Erfolg kann nur mit einer Ausgeglichenheit der Antworten auf wirtschaftliche und auch auf soziale Fragen gemessen werden. Was die Entscheidungsträger auch verantworten müssen, sind die vielen Unwahrheiten und die grassierende Angstmache, die sich aufgrund von fehlenden Informationen über die Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbeantragenden unkontrolliert verbreiten.