7. Oktober 2012

Gemeindeblatt-Artikel 12. Oktober

Sparen sollte kein Fremdwort sein

Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurden die neuen Hebesätze der Immobiliensteuer IMU festgelegt. Damit ist nun auch klar wie hoch die zweite Rate im Dezember sein wird. Wer auf eine erhebliche Senkung gehofft hat, wird dabei aber enttäuscht. Mit den neuen IMU-Sätzen wird es nach Abzug des Betrages, der an den Staat geht, 790.000 Euro an Mehreinnahmen geben. Was im ersten Moment nicht schlecht klingt, ist aber leider nur Schall und Rauch, denn im Gegenzug hat das Land Südtirol die Beiträge an die Gemeinden gekürzt, für Kaltern um genau 780.000 Euro. Da die SVP geführten Verwaltungen in Kaltern die letzten Jahre nicht vorgesorgt haben und die Gemeindekassen leer sind, stopft man dieses Loch mit den Steuern der Bürger und Bürgerinnen.
Somit blieb wenig Spielraum um die Hebesätze zu Gunsten der SteuerzahlerInnen zu ändern. Zwar wurde der Freibetrag auf die Erstwohnung erhöht und der Hebesatz bei Privatzimmervermietern gesenkt, auf der anderen Seite wurde aber der Hebesatz auf Zweitwohnungen ohne Ausnahme erheblich angehoben.
Aus der Sicht der Dorfliste hat der Gemeinderat seine Einflussnahme auf diese Steuer nicht voll ausgeschöpft. Wir hätten durchaus mit weiteren Sparmaßnahmen die Steuern senken und gerechter auf alle verteilen können. Nur hätte es dazu mutiger Entscheidungen bedurft.
Mit dem Haushaltsvoranschlag für 2013, der noch in diesem Jahr im Gemeinderat debattiert wird, müssen Sparmaßnahmen berücksichtigt werden. Wir sind neugierig, wo die Mehrheit den Rotstift ansetzen wird.
Die Gemeindeverwaltung wird auf jeden Fall den Gürtel enger schnallen müssen. Aus dieser Sicht verwundert uns umso mehr die letzthin entschiedene Direktvergabe der Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Sportanlagen für 20.000 Euro, ohne andere, vielleicht günstigere Kostenvoranschläge einzuholen.



Harald Weis – Heidi Egger – Irene Hell