Verschlüsseln Sie Ihre E-Mails?
Es
sind nur zwei Jahre vergangen, als der Kalterer Gemeinderat
beschlossen hat, das Internetunternehmen Google anzuschreiben, um
unser Dorf als eines der ersten in Italien durch Google-Street-View
ablichten zu lassen. Wir stimmten damals dagegen, da schon bekannt
geworden war, dass der Kamerawagen von Google zugleich mit den
Straßenaufnahmen die WLAN-Daten der Bewohner abgespeichert hat.
Welches
Ausmaß die Internetschnüffelei bekommen wird, war damals aber noch
nicht abzusehen. Erst seit den Enthüllungen von Edward Snowden hat
man eine ungefähre Vorstellung davon, was mit unseren Internetdaten
so möglich ist. Das Erschreckende dabei, es gibt eine direkte und
zeitnahe Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen
Auslandsgeheimdienst (NSA) und den Internetriesen, allen voran
Microsoft und Google. Somit hat der amerikanische Geheimdienst
jederzeit direkten Zugang auf alle Daten, die im Internet stehen,
seien es private oder von anderen Regierungen.
Kann
man sich aber vor den Datensammlern schützen? Ja, oder besser
gesagt, man kann es den Datenschnüfflern sehr schwer machen, zum
Beispiel die E-Mails zu lesen. Es gibt inzwischen einige freie
Verschlüsselungsprogramme für E-Mails, die durchaus effektiv sind.
Hundert Prozent Sicherheit gibt es dabei aber auch nicht, dennoch
eine Verschlüsselung des eigenen Mailverkehrs erschwert den
Geheimdiensten ihre Arbeit, kostet Zeit und Geld.
Eine
Warnung hat unlängst die deutsche Bundesregierung für Behörden,
Ministerien, Firmen und Privatnutzer im Bezug auf das neue
Betriebssystem Windows 8 erlassen. Es beinhalte nämlich eine nicht
deaktivierbare Funktion, die es Microsoft, beziehungsweise den NSA,
unter anderem erlaubt direkt auf jeden Computer zuzugreifen, ohne
dass der Nutzer dies bemerkt. Folglich soll Windows 8 in deutschen
Behörden verboten werden.
Harald
Weis – Irene Hell – Heidi Egger