21. Oktober 2014

Gemeindeblatt-Artikel 17.Oktober 2014

Mehr Mut!

Wir wollen mit diesem Titel nicht in die Kerbe der abtrünnigen SVPler schlagen, sondern ein paar Grundsatzüberlegungen anstellen. Südtirol und somit auch Kaltern haben immer noch die große Chance, wirtschaftlich gut und attraktiv dazustehen und sich weiterzuentwickeln. Dafür sind aber wichtige und auch mutige Entscheidungen zu fällen. Wir sind überzeugt, dass die massive Anbringung von Hagelschutznetzen, die Privatisierung des gesamten begehbaren Ufers am See und eine, wenn auch moderne, Busverbindung anstatt einer Tram nach Bozen nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft schaden. Dazu zählt auch eine falsche Prioritätensetzung wie beispielsweise der Kunstrasenplatz im Sportzentrum Altenburger Wald.
Vor über einem Monat hat sich ein sichtlich enttäuschter Gast, namens Köster aus Korbach (D), in einem Leserbrief in den „Dolomiten“ seinen Frust über ein „Zubetoniertes Südtirol“ von der Leber geschrieben. Zum Schluss seines Leserbriefes schreibt er: „Jedenfalls haben wir Südtirol den Rücken gekehrt, wir werden diese Umstrukturierung eines Landes ins absolut Hässliche nicht mitfinanzieren.“ Unsere Dorfliste befürchtet, dass er mit seiner Kritik nicht alleine dasteht. Sie sollte ernst genommen werden und ein Umdenken einleiten. Es geht uns nicht um stures Umweltdenken, sondern um politische Visionen. An einem Stammtisch mit Landwirtinnen und Landwirten, Tourismustreibenden und anderen an der Entwicklung von Kaltern interessierten Gruppen könnten diese entwickelt werden.
Derzeit erleben wir im Gemeinderat nur ein Kräftemessen zwischen früheren und derzeitigen Vertretern der Regierungspartei. Neue Ideen kommen dabei aber nicht auf oder nicht zum Zuge. Und von einer neuen Liste für die Gemeindewahlen im nächsten Frühjahr mit vielen altbekannten Gesichtern wird Kaltern auch nicht viele neue Impulse bekommen.

Irene Hell – Harald Weis – Heidi Egger