Das Volk tobt!
Und das zu recht! Die Enthüllungen der letzten Zeit zum
Thema Politikerprivilegien sprengen das Maß des Vorstellbaren. Vieles wusste
man ja früher schon, die üppigen Leibrenten, die Vergütungen und Vorteile waren
zum Teil schon bekannt. Das Fass zum Überlaufen brachte erst jetzt die
Vorauszahlung der Pension, insbesondere die Höhe der Beträge. Politik kann
nicht nichts kosten, Politik darf aber auch nicht zu einem
Selbstbedienungsladen werden, in der Hoffnung, nicht mit dem Finger im Marmeladentopf
erwischt zu werden. In Zeiten, in denen viele Familien mit einem Bruchteil
dieses Geldes über die Runden kommen müssen, sinkt das Verständnis für üppige
Diäten und Versorgungsposten. Das Vertrauen in die sogenannten Volksvertreter
ist massiv beschädigt. Verständlich, dass sogar bei Gemeinderatswahlen wie
kürzlich in Latsch Wählerinnen und Wähler die Stimmabgabe verweigerten. Zu groß
der Zorn, zu immens der Vertrauensverlust. Inwieweit sich dieser Trend auch bei
den Europawahlen fortsetzen wird – man wird sehen. Und doch besteht ein
Unterschied zwischen Gemeindepolitikern und Landtagsabgeordneten. BürgermeisterInnen
und Referenten bzw. Referentinnen erhalten gestaffelt nach Größe der Gemeinde
eine monatliche Amtsentschädigung. Gemeinderätinnen und –räte bekommen ein
Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Gemeinderats- und Kommissionssitzungen.
Niemand, weder aus dem Rat, aus dem Ausschuss noch die Bürgermeister erhalten für
ihre Tätigkeit eine Pension.
Die Sitzungsgelder, die wir als Gemeinderäte erhalten, sind
kein Vermögen, und wohl niemand
wird glauben, dass man deswegen zur Wahl antritt. Und trotzdem war es von jeher
die Devise der Dorfliste, dieses Geld nicht in die eigene Tasche zu stecken. Es
fließt direkt auf das Konto der Dorfliste und wird für den Wahlkampf,
eventuelle Referenden u.Ä. verwendet.
Heidi Egger - Irene Hell
– Harald Weis