Mobile Flexibilität
In Zeiten der Wirtschaftskrise ein Modewort, um bei Bürgern alles rechtfertigen zu können. Der Metrobus kommt, da er flexibler als eine Bahn ist. Man kann mit Begriffen auch flexibel sein und einen Gelenkbus als Metrobus verkaufen. So flexibel, dass der Metrobus kein tatsächlicher Metrobus ist, sondern nur „lächerlich“, wie er von einem SVP-Gemeinderat bezeichnet wurde. So flexibel, dass es keinen Metrobus wie in Nantes geben wird, sondern einen Gelenkbus mit Vorzugsspur. Eine Spur über ein paar Hundert Meter, die auch mit anderen geteilt werden muss: Taxi, Stadtbusse und sich nicht im Einsatz befindende Rettungswagen und Polizeiautos.
Flexibel, weil der Metrobus im
Vergleich zu einem Bus länger ist und dehnbar sein muss, um am
Rottenburgerplatz wenden zu können. Falschparker seien vorgewarnt!
So flexibel, dass die bereits gelieferten Busse erst dann zum Einsatz
kommen, wenn alle ausgeliefert sind. Wurden sie nicht mit
Landesgeldern, heißt Steuergeldern angekauft? Ab März sollen sie
endlich startklar sein. (Alto Adige 19. Februar 2014). Flexibel muss
auch der Pendler sein und tiefer ins Geldbörsl greifen: kein 500 km
Bonus mehr und bis zum Erreichen der 1000 km kostet eine Fahrt nach
Bozen 1,22 Euro. Flexibel sollen auch die Chauffeure sein und mit dem
eigenen Auto 15 km nach Neumarkt fahren, den Dienst beginnen und eine
Leerfahrt mit dem „Metro“-Bus Richtung Kaltern unternehmen.
Moderne und Nicht-Flexibilität der Bahn stehen aber nicht im
Widerspruch zueinander: W-Lan, heutzutage unverzichtbar, um die
Reisezeit mit Smartphone und Tablet sinnvoll zu nutzen; moderne Sitze
mit einheimischen Lodenbezug, um Arbeitsplätze zu sichern; getrennte
Müllsammlung zugunsten der Umwelt und mit den Skiern vom Zug direkt
auf die Piste oder mit dem Rad im Zug, um Mobilität und Tourismus
gleichermaßen zu fördern. Das alles ist in der Südtirol-Bahn
möglich: von Innichen bis Ala! Nur nicht im Überetsch.
Für die Dorfliste: Martin Aufderklamm
Irene Hell – Harald Weis
– Heidi Egger