21. April 2014

Gemeindeblatt-Artikel 4.April 2014


Das Debakel unter den SVP-Mandataren

Für uns Oppositionsvertreter ist es derzeit beinahe amüsant, zuzuhören, was sich die SVP-Mandatare im Gemeinderat so alles an den Kopf werfen: Untätigkeit, fehlendes Engagement und vor allem Phantasielosigkeit werden der Bürgermeisterin, ihrem Vize und dem SVP-Obmann vorgeworfen. So harte Worte hatten wir gegenüber der Regierungsriege nie verwendet. Was verwundert, ist die Tatsache, dass die amtierende Bürgermeisterin mit einem Großteil ihrer Kritiker bereits seit mehreren Amtszeiten im Ausschuss sitzt. Dass Kaltern hoch verschuldet ist und die Gemeindesteuern, -gebühren und -tarife zu den höchsten Südtirols zählen, ist eine Tatsache. Dass beim Bibliotheksprojekt nichts weitergeht ist wohl eher einem derzeitigen Kritiker in die Schuhe zu schieben als einer lahmen Führungsspitze. Wenn der frühere Finanzreferent im Rat und über Medien der Bürgermeisterin vorwirft, sie hätte keine Phantasie bei der Erschließung neuer Finanzquellen, hört sich das sonderbar an. Zumal, wenn wir auch auf den unter seiner Arbeit angehäuften Schuldenberg schauen. Als 2010 Gertrud Benin Bernard und Werner Atz das Ruder Kalterns übernahmen, hat uns das auch irgendwie beruhigt: Das Duo stand für mehr Transparenz und Besonnenheit beim Umgang mit öffentlichen Geldern. Diesbezüglich wurden wir auch nicht enttäuscht.
Wenn Kaltern in einem guten Jahr erneut seine Vertreterinnen und Vertreter wählt, hoffen wir, dass sich nicht wieder nur altbekannte Gesichter präsentieren und dann auch noch gewählt werden. Auch wir von der Dorfliste nämlich bemühen uns, neue und vor allem junge Menschen für eine konstruktive und mutige Opposition zu gewinnen.
Auf Gemeindeebene sind wir weit von dem entfernt, was sich die Herren und Frauen im Südtiroler Landtag geleistet haben: Hier gibt es zwar Aufwandsentschädigungen und für Verwalter auch ein Gehalt, das sicher höher ausfällt als jenes eines Arbeiters. Dass diese Bezüge, einschließlich der auch von uns erhaltenen Sitzungsgelder, veröffentlicht werden, wollen wir in der wegen der Osterfeiertage auf den 14. April vorgezogenen Ratssitzung erreichen.
Irene Hell - Heidi Egger - Harald Weis