8. August 2016

Gegen eine Vogel-Strauß-Politik in der Flüchtlingsfrage

Südtirol, die Region, der italienische Staat, ja ganz Europa sind gebeutelt wegen der Flüchtlingsströme aus dem Süden und Osten . Eine Präventivlösung im Herkunftsland wird zwar von allen Seiten gewünscht, aber dazu kommt es leider nicht so schnell. Deshalb muss jetzt hier und jetzt bei uns geholfen werden. Es bedarf der Unterstützung der Flüchtlinge und der Hilfe für unsere Mitbürger*innen in den grenznahen Gemeinden in Südtirol.
Unsere Nachbargemeinde bereitet sich bereits seit Monaten auf die Ankunft der Flüchtlingen in der Mercanti-Kaserne vor. Wir wissen, dass Maßnahmen nicht einfach und problemlos umzusetzen sind. Darum möchten wir, dass sich auch Kalterns politische Entscheidungsträger auf eine derart mögliche Notsituation vorbereiten. Jetzt den Kopf in den Sand zu stecken und erst reagieren, sobald der Gemeindenverband oder das Land um Mithilfe anklopfen, finden wir nicht sehr professionell. Besser ist es doch, Eigeninitiative zu ergreifen und nach gangbaren Wegen zu suchen. Haben die Verantwortlichen in Kaltern beispielsweise bereits Gespräche mit sozialen Vereinen geführt? Gibt es Unterkunftsmöglichkeiten für Flüchtlinge, wenn ja in welchen?
Wurde mit möglichen Nachbarn gesprochen?
Nur mit einer gut durchdachten Vorbereitung kann Konflikten vorgebeugt werden. Jetzt eine Vogel-Strauß-Politik praktizieren und dann einfach überrascht tun, wenn das Land auch von Kaltern seinen Tribut fordert, bereitet einen fruchtbaren Boden für Auseinandersetzungen und Konflikten. Und diesem wollen wir mit einer Interpellation, gerichtet an den gesamten Ausschuss, entgegenwirken.
Unsere zweite Interpellation betrifft die Neugestaltung des öffentlichen Grüns entlang des Kellereinplatzes bis inklusive hin zum aufgelassenem Tankstellenareal gegenüber dem Weincenter. Dazu gibt es angeblich schon ein Projekt, in das wir allerdings erst nach Redaktionsschluss einsehen dürfen.
Schriftlich beantwortet werden unsere Interpellationen bei der öffentlichen Sitzung des Rates am Montag, 23. Mai ab 19 Uhr.
Irene Hell – Marlene Pernstich