8. August 2016

Jetzt ist der richtige Moment



Bozen hat eine neue Stadtregierung. Das ist gut für Bozen, für die Gemeinden rundherum und für ganz Südtirol. Wir wünschen dem neuen Stadthalter und seinem Team viel Erfolg und Entscheidungsfreude, denn das braucht die Landeshauptstadt. Aufhorchen lies uns eine der allerersten Aussagen, die Bürgermeister Caramaschi und seine Verkehrsstadträtin Lorenzini gemacht haben: „Der Metrobus (gemeint ist der Expressbus) gefällt uns nicht, wir sind für die Tram“ (aus der Südtiroler Tageszeitung vom 18. Juni 2016). Wie wir bereits berichteten, haben kurz vorher (am 13. Juni d.J.) beide Räte der Überetscher Gemeinden eine Resolution für die Verwirklichung einer Tram von Bozen bis nach Kaltern verabschiedet.
Die politischen Vertreter*innen von drei Gemeinden mit rund 125.000 Einwohnern (das sind ein knappes Viertel der Südtiroler Bevölkerung) wollen eine Tram in Bozen mit Anbindung ins Überetsch bis nach Kaltern. Der richtige Moment für diese Forderung an das Land gründet auch auf die inzwischen gesammelten Erfahrungen mit dem Expressbus. Die öffentliche Anbindung an Bozen wurde dadurch zwar verbessert und die angebotenen öffentlichen Verkehrsmittel sind attraktiver geworden, das Verkehrsproblem wurde aber nicht gelöst. Bei Regenwetter, in der Erntezeit und täglich zu Stoßzeiten steht der Expressbus gleich wie alle anderen Fahrzeuge im Stau. Auch die Untertunnelung am Pillhof wird das Problem nur zum Teil lösen. Alle bisher getätigten Investitionen für die Buslinien kämen auch der Tramtrassierung zugute. Eine Tram erhöht die Lebensqualität, kommt dem Tourismus und der gesamten Wirtschaft zugute, was den finanziellen Aufwand rechtfertigt.
Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, dass alle Überetscher*innen, auch in ihren Zusammenschlüssen in Vereinen und Verbänden, sich für eine Tramverbindung mit Bozen äußern würden.
Irene Hell – Marlene Pernstich